Bildung in der Schule

In diesem Artikel geht es darum, welchen Sinn Schule hat. Welche langfristigen Vorteile haben Schüler davon, dass Sie in die Schule gehen ? Welche Ziele verfolgt guter Unterricht - und welche nicht ? Was ist Bildung überhaupt ?

Im ersten Abschnitt wird eine der grundlegenden Funktionen des menschlichen Gehirns behandelt: Das Vergessen. Fast jedes Gehirn löscht Informationen, falls sie über einen längeren Zeitraum hinweg nicht abgerufen werden. Daraus ergibt sich die Schlussfolgerung, dass reiner Wissenserwerb nicht das Ziel von Schule sein kann.

Im zweiten Abschnitt wird herausgestellt, dass stattdessen der Aufbau intellektueller Fähigkeiten im Mittelpunkt des schulischen Alltags stehen sollte. Diese Erkenntnis ist keineswegs neu, deswegen wird sie im dritten Abschnitt historisch eingeordnet, und zwar mithilfe der berühmten Definition der Aufklärung von Immanuel Kant. Daraus werden die allgemeinen Regeln der konkreten Umsetzung von gutem Unterricht in der Schule abgeleitet.

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1. Das Vergessen

Es passiert nachts, während wir schlafen. Das Gehirn ordnet die Informationen, die im Laufe des vergangenen Tages aufgenommen wurden. Alles, was emotional wenig bedeutsam war, wird ausgelagert und vergessen. Deswegen wissen sie heute nicht mehr, was sie vor 23 Tagen zum Mittag gegessen haben. Aber vermutlich werden Sie sich noch an das erste Mal erinnern, als sie einen anderen Menschen geküsst haben, der nicht mit Ihnen verwandt war. Diese Information war mit starken Gefühlen verbunden, deswegen haben sie es behalten.

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Es gibt noch eine weitere Ursache, warum bestimmte Daten auf Dauer im Gehirn verfügbar werden: Regelmäßige Wiederholung. Sie wissen zum Beispiel ganz genau, dass normalerweise zu Silvester nachts Feuerwerkskörper gezündet werden. (Es sei denn, es findet gerade eine Pandemie statt, aber das ist ein ganz anderes Thema.) Warum wissen Sie das genau ? Weil es jedes Jahr wieder passiert. Regelmäßig auftauchende Informationen kann unser Gehirn vor allem dann gut abspeichern, wenn zwischen ihnen eine Pause liegt.

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Betrachten wir den Alltag unserer Schüler: Sie haben normalerweise ungefähr 10 Unterrichtsfächer, in denen komplett unterschiedliche Inhalte behandelt werden. Falls eine Schule mit dem Doppelstundenprinzip arbeitet, findet jedes Fach nur ein oder zwei Mal in der Woche statt. Es strömen jeden Tag massenhaft unterschiedliche Informationen in die Köpfe der Schüler, und weil Schule ein alltäglicher Vorgang ist, sind diese Daten nur mit wenigen Emotionen verbunden. Das ist der erste Grund, warum sie wieder vergessen werden.

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In den meisten Fällen können die Informationen auch nicht wiederholt werden. Es macht wenig Sinn, mit den Schülern jedes Jahr einmal über die französische Revolution von 1789 oder über Photosynthese zu sprechen. Eine wesentliche Ausnahme davon sind die Fremdsprachen, wo die einzelnen Vokabeln und grammatischen Strukturen immer wieder auftauchen und so (hoffentlich) langfristiger im Gehirn verfügbar werden. In Mathematik werden Schüler der Mittelstufe auch häufiger Gleichungen lösen, so dass dieses Wissen ebenfalls nicht verschwindet.

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Fassen wir zusammen: Die Informationen des Schulunterrichts sind emotional wenig bedeutsam, weil es sich um alltägliche wiederkehrende Abläufe handelt. Die meisten Unterrichtsinhalte können auch nicht regelmäßig wiederholt werden: Es ist nicht zielführend, jedes Jahr wieder über Goethes Faust, magnetische Felder, die Technik des Baggerns im Volleyball oder die Eigenheiten des Malstils von Leonardo da Vinci zu sprechen. 

Da ist es logisch zwingend und unvermeidlich, dass sehr vieles davon auch wieder vergessen wird. Das muss passieren !!! Es ist den Schülern auch nicht zum Vorwurf zu machen !

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Das weiß im Grunde auch jeder. Ich frage hier an dieser Stelle die Lehrerkollegen, die moderne Fremdsprachen unterrichten: Was wissen sie noch aus dem Mathematikunterricht ihrer Schulzeit ? Das ist alles weg. Und natürlich haben die Mathematik- und Physikkollegen die Inhalte des Deutschunterrichts ihrer Schulzeit ebenfalls vergessen.

Da stellt sich natürlich sofort die Sinnfrage: Wenn die meisten Informationen des Schulunterrichts sowieso verloren gehen, warum gibt es dann überhaupt die allgemeine Schulpflicht ? Sperren wir die Schulen doch einfach zu, das kostet sowieso viel zu viel Geld ! Das ist natürlich Unsinn. Die Schulpflicht ist eine bedeutsame Errungenschaft, die Schüler haben riesige Vorteile durch guten Unterricht. Es geht aber nicht um reinen Wissenserwerb.

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2. Intellektuelle Fähigkeiten

Jedes einzelne Unterrichtsfach hat seit dem Entstehen des wissenschaftlichen Denkens in der griechischen Antike bestimmte Denkformen entwickelt, die für diesen Bereich charakteristisch sind. Diese intellektuellen Muster unterscheiden sich in den einzelnen Fächern zum Teil sehr deutlich voneinander, was ich anhand von zwei Beispielen aus Mathematik und Geschichte verdeutlichen werde.

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Mathematiker lieben vollständige Teilmengenbeziehungen, wie zum Beispiel den Satz: „Jede differenzierbare Funktion ist stetig.“ Stellen Sie sich vor, alle differenzierbaren Funktionen stecken in einem kleinen Karton, dann können sie diesen kleinen Karton in einen größeren Karton legen, der alle stetigen Funktionen enthält: Sie werden keine einzige differenzierbare Funktion finden, die nicht gleichzeitig auch stetig ist.

Das können Mathematiker eindeutig beweisen, es stimmt zu einhundert Prozent. Solche Sätze lösen im Gehirn des Mathematikers ein tiefes Glücksgefühl aus, diese Art zu denken ist charakteristisch und typisch für das Fach Mathematik.

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Und jetzt übertragen wir dieses Denkmuster einmal auf das Fach Geschichte: „Im Dritten Reich waren alle Deutschen Nazis.“ Das ist die gleiche Struktur: Hier steckt der kleine Karton der Deutschen vollständig in dem größeren Karton der Nazis weltweit. Das ist natürlich Unsinn. Gebildete Historiker hassen solche Sätze. Es geht in Geschichte um Menschen, die sich stark voneinander unterscheiden. Das sorgt dafür, dass es immer irgendwelche Ausnahmen gibt. Deswegen meiden Forschende in Geschichte vollständige Teilmengenbeziehungen grundsätzlich.

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Sie sehen, dass sich die gedanklichen Muster der Fächer Mathematik und Geschichte total voneinander unterscheiden. Die Schulfächer haben über 2000 Jahre Zeit gehabt, ihre Denkmethoden an die zugehörigen Inhalte anzupassen, und das ist auch jeder Wissenschaft gelungen.

Es ist auch keineswegs so, dass die Denkmethoden des Faches Mathematik besser sind als die der Historiker: Falls jemand auf die Idee kommen würde, den mathematischen totalen Anspruch auf Widerspruchsfreiheit und absolute Exaktheit etwa auf den Bereich der antiken Geschichte anzuwenden, dann würde das aufgrund der unzureichenden Verfügbarkeit von Quellen zu einer Vernichtung von Wissen führen.

Nur weil Forschende der Mathematik bei vielen Menschen ein höheres Ansehen als Historiker genießen, heißt das nicht, dass die mathematischen Denkstrukturen auch grundsätzlich besser sind. 

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Die in den einzelnen Fächern benötigten intellektuellen Fähigkeiten unterscheiden sich drastisch voneinander. Wenn ich in Deutsch ein Gedicht interpretiere, dann folgt das ganz anderen Regeln als die Analyse eines Experiments in Physik. Das Ziel ist es grundsätzlich, dass die Schüler die Denkmethoden der einzelnen Fächer immer besser beherrschen.

Das ist eine gewaltige Herausforderung, die wir in der Schule auch in keinem Fach wirklich zu Ende bringen können: Selbst ein Doktorand wird nach Ende seines Hochschulstudiums von seiner Professorin noch methodische Hinweise erhalten, die seine grundsätzlichen intellektuellen Fähigkeiten in der spezifischen Wissenschaft weiterentwickeln. Hier hat Schule also eine umfangreiche und wichtige Aufgabe.

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Und hier gelingt Schule auch. Ich habe fast alle Inhalte vergessen, die ich im Fach Deutsch in meiner Schulzeit gelernt habe, aber wenn man mir die Rede eines Politikers vorlegt, werde ich sie interpretieren können. Das habe ich im Leistungskurs Deutsch gelernt.

Ich habe auch fast alles vergessen, was ich in Chemie in der Schule behandelt habe, aber wenn man mir ein chemisches Experiment vorführt und ein paar Zettel mit passenden Hintergrundinformationen in die Hand drückt, dann werde ich das Experiment analysieren können: Ich weiß, das Forschende in Chemie immer zuerst ganz genau beobachten und daran anschließend über Ursachen nachdenken.

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Es ist völlig klar, dass es in der Schule nicht um reinen Wissenserwerb geht, sondern um das Erlernen und Einüben der fachspezifischen Denkmethoden. Wie das genau umgesetzt werden kann, wird im nächsten Abschnitt deutlich.

3. Sinnvoller Unterricht

Die heute gültige allgemeine Schulpflicht ist in der historischen Epoche der Aufklärung seit dem 18. Jahrhundert entstanden, und die Philosophen haben damals auch bereits klar durchdacht, was der Sinn einer allgemeinen Schulpflicht ist. Neben Rousseau hat sich hier vor allem Immanuel Kant hervorgetan, dessen Definition der Aufklärung bis heute eine klare Vision für guten Unterricht liefert:

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Hier stellt Kant eine ganz einfache Forderung auf: Die Menschen sollen selbst denken. Sie sollen nicht einfach die Gedanken einer anderen Person unkritisch übernehmen.

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Dieser Gedanke Kants lässt sich ganz unmittelbar auf den Schulunterricht übertragen: Eine gute Unterrichtsstunde zeichnet sich dadurch aus, dass die Schüler SELBST über die Inhalte des Faches nachdenken. Und die Ergebnisse dieser gedanklichen Auseinandersetzung sollen anschließend vom Lehrer kritisch betrachtet werden. Aufgrund ihres Hochschulstudiums weiß die Lehrerin viel mehr über sinnvolle Denkmuster des spezifischen Unterrichtsfaches als die Schüler.

Deswegen ist es sinnvoll, wenn die Lehrerin den Schülern auch so präzise wie möglich ein Feedback gibt, inwieweit die Schüler auf sinnvolle Weise die fachlichen Inhalte aufgearbeitet haben. So entsteht auf der Seite der Schüler intellektuelle Weiterentwicklung: Die Lerngruppen reagieren auf das Feedback des Lehrers und verbessern so in kleinen Schritten ihre Kompetenz im Umgang mit den Unterrichtsgegenständen. So werden die im vorigen Abschnitt behandelten intellektuellen Fähigkeiten immer weiter entwickelt. 

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Entscheidend dabei ist, dass der Lehrer bei der Planung des Unterrichts eine klare Zielvorstellung hat: Das Ziel einer guten Unterrichtsstunde ist niemals reiner Wissenserwerb, weil die Schüler das Wissen sowieso irgendwann wieder vergessen haben. Das Ziel ist es vielmehr, dass die Schüler selbstständig anhand einer interessanten Leitfrage über die Inhalte des Faches nachdenken. 

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Wissenserwerb ist also niemals ein Selbstzweck. Es ist allerdings so, dass Wissenserwerb eine notwendige Vorbedingung für selbstständige Denkprozesse ist. Schüler müssen schließlich einen Gegenstand haben, über den sie nachdenken können. Wenn ich in einer Unterrichtsreihe die industrielle Revolution behandle, dann erwarte ich natürlich, dass die Schüler auch Wissen akkumulieren, so dass sie tiefer in das Thema eintauchen können.

In diesem Sinn ist Wissensvermittlung selbst wieder eine Methode, welche zur intellektuellen Weiterentwicklung beiträgt. Es muss dem Lehrer aber zu jedem Zeitpunkt klar sein, dass das Wissen zum größten Teil irgendwann wieder aus den Gehirnen der Schüler verschwunden sein wird, damit das eigentliche Ziel nicht aus dem Blick gerät, und das ist die intellektuelle Weiterentwicklung der Schüler durch selbstständiges Denken.

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Das Problem dabei ist, dass diese selbstständigen Denkprozesse mehr Zeit erfordern als eine stärker lehrerzentrierte Vorgehensweise. Das ist ja auch logisch: Je stärker ich als Lehrer die Schüler intellektuell leite, desto schneller kommen sie vorwärts. So können die Lehrinhalte schneller durchgearbeitet werden, als wenn ich die Schüler selber denken lasse.

Ein weiteres Problem ist, dass die Lehrpläne zum jetzigen Zeitpunkt in den meisten Fächern deutlich überfrachtet sind: Wenn ich in Geschichte in jeder Stunde die Schüler weitgehend selbst denken lasse, dann komme ich mit dem Unterrichtsstoff des Schuljahres nicht durch, und das ist eine Pflichtverletzung, die unbedingt vermieden werden muss.

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Wie lässt sich dieses Problem lösen ? Indem man bewusst im Unterricht mit zwei Geschwindigkeiten arbeitet. Durch Unterrichtsgespräch oder sogar Lehrervorträge lassen sich Unterrichtsgegenstände schnell durcharbeiten. So gewinne ich Zeit, um vor allem durch Gruppenarbeiten selbstständige Denkprozesse zu ermöglichen und die intellektuellen Fähigkeiten der Schüler weiterzuentwickeln. So kann ich zur Bildung der Schüler beitragen und gleichzeitig auch den Unterrichtsstoff des Schuljahres bewältigen.

In den Gruppenarbeiten können das Plakate erstellt, Rollenspiele vorbereitet und anschließend vorgeführt oder sogar freie Vorträge eingeübt werden. Das macht den Schülern Spaß, und durch die anschließende intensive Rückmeldung des Lehrers über die Qualität der geleisteten Arbeit (inklusive Benotung) entwickelt sich die Fachkompetenz der Schüler weiter.

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Bei der didaktischen Reduktion ist in vielen Fächern die Frage nach Ursache und Wirkung zu beachten, zum Beispiel auch in Geschichte. Wenn man die historischen Abläufe aus größerer Höhe betrachtet, dann lassen sich dort ganz grundlegende Logiken erkennen, welche die wichtigsten epochalen Ereignisse kausal miteinander verknüpfen. Durch den Verweis auf diese abstrakte Ebene kann ich zum Beispiel die gesamte französische Revolution von 1789 in 45 Minuten behandeln, einfach indem ich die entscheidenden Ursachen dieses Ereignisses herausstelle.

Durch diese intellektuelle Durchdringung der historischen Abläufe kann man das Unterrichtstempo fast beliebig beschleunigen und so immer wieder Zeit gewinnen, um die Schüler an gut gewählten Stellen selbstständig über Unterrichtsgegenstände nachdenken zu lassen.

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Die Beleuchtung von Kausalbeziehungen steht in allen Wissenschaften im Vordergrund: In Physik fragen wir uns, warum der radioaktive Stoff an Masse verliert. In Erdkunde erklären wir, warum der Vulkan ausbricht, in Deutsch fragen wir uns, warum Faust einen Pakt mit dem Teufel schließt. Diese Kausalzusammenhänge können in allen Schulfächern zur schnelleren Bewältigung des Unterrichtsstoffes verwendet werden.

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Was ist ein gebildeter Mensch ? Er oder sie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass er sich schnell neues Wissen aneignen kann. Eine gebildete Person verfügt über umfangreiche methodische Fähigkeiten in dem jeweiligen Fach, die sie dazu befähigt, sich schnell in neue Wissensinhalte einzuarbeiten. Selbst wenn ich mich als Historiker beispielsweise noch nie mit der Geschichte Chinas beschäftigt habe, werde ich die entsprechenden Inhalte schneller und auch gründlicher verstehen können als jemand, der über weniger historische Bildung verfügt.

Manche Leute denken, dass die entscheidende Fähigkeit eines gebildeten Menschen dessen umfangreiches Wissen ist, aber das ist im Grunde nur ein Nebeneffekt. Wie sagte Peter Rosegger so treffend: „Wissen ist Macht, wie schief gedacht, Wissen ist wenig, Können ist König !“

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Wir leben in einer Zeit, die sich durch ein rasantes Fortschreiten der Wissenschaft auszeichnet. Dadurch, dass in vielen Bereichen so intensiv geforscht wird, veraltet bestehendes Wissen immer schneller. So ist lebenslanges Lernen eine zwingende Fähigkeit, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein.

Wie ermöglichen wir unseren Schülern lebenslanges Lernen? Indem wir an den Schulen die intellektuellen Fähigkeiten so fördern, dass sich die Schüler im weiteren Verlauf ihres Lebens immer wieder neues Wissen aneignen können. 

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Wir verfügen in Deutschland nur in geringem Umfang über eigene Rohstoffe, unsere wichtigste Ressource ist die gebildete Bevölkerung. Unser Wohlstand hängt direkt davon ab, wie kompetent wir uns in neue Wissensgebiete einarbeiten können, um gegen die weltweite Konkurrenz zu bestehen. Wir müssen uns von der schädlichen Illusion befreien, dass es in der Schule vor allem um Wissenserwerb geht.

Je besser uns das gelingt, je mehr wir den Erwerb intellektueller Fähigkeiten in den Vordergrund stellen, desto erfolgreicher werden wir wirtschaftlich langfristig sein. Am Ende hängt auch die Zukunft unserer freiheitlichen Demokratie davon ab, dass wir den Wohlstand durch eine breite Bildung eines jeden Menschen sichern und dafür sorgen, dass auch alle Schichten der Bevölkerung Zugang zu den erworbenen materiellen Ressourcen haben.

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Urheberechtliche Hinweise:
Diese ganzen Inhalte sind nicht auf meinem Mist gewachsen. Schon in dem Artikel selbst ist deutlich geworden, dass diese Erkenntnisse seit der Aufklärung immer wieder aufgegriffen und weiterentwickelt wurden. Meine geistige Leistung besteht hier in diesem Artikel lediglich in der pointierten, verdichteten und präzisen Schilderung der Konzepte des selbständigen Denkens. Auch bei diesem Artikel habe ich nur wenige Bücher oder Quellen genutzt. Die Definition der Aufklärung von Kant habe ich (so meine ich mich zu erinnern) damals aus Wikipedia rauskopiert. Natürlich könnte ich jetzt einen Link dazu posten, aber ich habe irgendwie keine Lust dazu. Das hier ist keine Doktorarbeit.

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