Kindererziehung ist aus einer rein intellektuellen Perspektive sehr einfach, weil es nur 2 entscheidende Begriffe gibt:
1. Durch eine liebevolle Erziehung baut das Kind Selbstvertrauen auf, es denkt, dass mit ihm alles in Ordnung ist. Das sorgt dafür, dass es mit innerer Stärke durch das Leben geht und eine schlechte Behandlung durch seine Mitmenschen nicht akzeptiert. Das wird im ersten Abschnitt behandelt.
2. Durch eine konsequente Erziehung lernt das Kind, sich in eine Gemeinschaft einzufügen. Das Kind wird darauf aufmerksam gemacht, dass es andere Personen gibt, auf deren Bedürfnisse man Rücksicht nimmt. So wird es im Leben gut mit seinen Mitmenschen klarkommen. Darum geht es im zweiten und dritten Abschnitt.
So einfach das Ganze aus einer rein kognitiven Perspektive ist, so schwierig ist die tägliche Praxis. Das liegt daran, dass oft ein Gegensatz zwischen den beiden Anforderungen auftaucht: Häufig ist es nicht liebevoll, wenn man sich konsequent verhält, um umgekehrt ist das manchmal genauso. Deswegen wird im vierten Teil die Abwägung zwischen liebevoller und konsequenter Erziehung besprochen.
Im fünften Teil folgt eine Sache, die man als Elternteil auf gar keinen Fall tun sollte: Das ist Schimpfen, es ist weder liebevoll noch konsequent.
Schlussbemerkungen über Perfektionismus in der Kindererziehung runden den Artikel ab.
Wie wirkt eine liebevolle Erziehung auf ein kleines Kind ?
Kinder im Vorschulalter sind vollkommen von der Fürsorge durch die Eltern abhängig, weil sie noch fast völlig unselbstständig sind. Sie brauchen den Schutz durch die Eltern, und das wissen sie auch ganz genau. Deswegen bauen kleine Kinder eine starke Bindung zu ihren Eltern auf.
Das passiert auch dann, falls kleine Kinder schlecht von ihren Eltern behandelt werden. Für sie ist der Gedanke unerträglich, dass ihre Eltern böse Menschen sind, sie wollen daran glauben, dass sie gerecht und gut sind. Und wenn die Eltern gerecht und gut sind, dann muss es die Schuld des Kindes sein, falls es schlecht behandelt wird. So sorgen gewalttätige Eltern dafür, dass sich ein Minderwertigkeitskomplex in die Seele des Kindes hineinfrisst. Das kleine Kind glaubt immer, dass auf einer grundsätzlichen Ebene alles gerechtfertigt ist, was seine Eltern mit ihm machen.
Die gute Nachricht ist, dass das auch umgekehrt funktioniert: Falls die Eltern besonders liebevoll zu ihrem Kind sind, dann wird das Kind ebenfalls glauben, dass es diese gute Behandlung verdient hat. Das Kind wird fühlen: „Mama und Papa sind lieb, mit mir ist alles in Ordnung, ich bin ein guter Mensch !“ Genauso wie sich durch bösartiges Elternverhalten ein Minderwertigkeitskomplex beim Kind einstellt, so wird eine liebevolle Behandlung Selbstvertrauen im Kind erzeugen. Es gewöhnt sich daran, dass es anständig behandelt wird, es ist sich sicher, dass es sich auf seine Eltern verlassen kann.
Falls es von anderen Menschen schlecht behandelt wird, dann wird dieses Selbstvertrauen dafür sorgen, dass sich das Kind wehrt, es wird unfaires Verhalten nicht akzeptieren. Diese innere Stärke wird dem Kind von Anfang an einen Vorteil verschaffen: Das Kind wird sich immer für eigene Belange einsetzen, es kann sich in dieser gelegentlich auch feindseligen Welt behaupten. Das hilft ihm auch als Erwachsener.
Wie sieht liebevolle Erziehung in der Praxis aus ?
Fragen sie ihr Kind, wie es ihm geht, zum Beispiel, wenn sie es aus dem Kindergarten abholen. Und dann hören sie ganz genau zu, was es zu ihnen sagt. Wenn es dem Kind nicht gut geht, dann fragen sie nach, wie es zu diesen negativen Gefühlen gekommen ist. Schlechte Emotionen sind immer auf logische und nachvollziehbare Weise entstanden, das machen sie ihrem Kind durch ihre Nachfragen klar. Ihr Kind darf negative Gefühle haben, es darf traurig sein, es darf auch wütend sein. Es ist richtig schlimm, wenn sie ihr Kind dazu bringen wollen, dass es immer nur fröhlich ist, so erziehen sie es zu einem Lügner, der seine wahren Gefühle und Bedürfnisse verbirgt. Manche Eltern tun dies, weil sie von den gezeigten schlechten Gefühlen einfach überfordert sind. Dabei ist es gar nicht schwierig, mit unangenehmen Gefühlen bei Kindern umzugehen.
Wenn Ihr Kind traurig ist und beispielsweise weint, dann nehmen Sie Ihr Kind in den Arm und trösten es. In so einer Situation müssen Sie gar nicht viele Worte verlieren. Die intensive Berührung des ganzen kindlichen Körpers hat eine äußerst positive Wirkung auf das Gehirn, das allein hilft schon. Lassen Sie die Traurigkeit einfach da sein, umarmen Sie ihr Kind, schweigen sie dabei, mehr nicht. In ein paar Minuten wird es Ihrem Kind besser gehen. Selbstverständlich umarmen auch Väter ihre kleinen Söhne, wenn sie weinen.
Genauso leicht ist der Umgang mit Wut. Halten Sie ein großes Kissen vor den Körper des Kindes und fordern Sie Ihr Kind auf, mit beiden Fäusten auf das Kissen einzuschlagen. Ermutigen Sie das Kind, schneller und härter zuzuschlagen. Natürlich schlagen auch kleine Mädchen auf das Kissen, falls sie wütend sind. Durch diese Abreaktion löst sich die Wut in kurzer Zeit auf. Es wird vorkommen, dass ihr Kind anfängt zu weinen, nachdem es eine Weile auf das Kissen eingeschlagen hat. Die Gefühle Wut und Traurigkeit sind eng miteinander verbunden: Wenn wir wütend sind, dann sind wir auch immer traurig darüber, dass wir gerade wütend sind. Umgekehrt genauso: Wenn wir traurig sind, dann sind wir unterbewusst auch immer wütend darüber, dass wir gerade traurig sind. Natürlich umarmen Sie ihr Kind, wenn es nach der Abreaktion weinen sollte. Nachdem das schlechte Gefühl abgeklungen ist, kann man dann auf der Verstandesebene die Ursachen für das Unbehagen klären.
Während das Trösten bei Traurigkeit und die Abreaktion bei Wut kurzfristig wirksam sind, können auch schon Kinder lernen, diesen negativen Gefühlen durch Meditationen entgegenzuwirken. Es gibt eine sehr gute Meditations-CD von Robert Betz: „Meine Gefühle sind meine Freunde.“ Falls ihr Kind häufiger Probleme mit Angst, Traurigkeit oder Wut hat, dann ist diese CD hilfreich.
Liebevolles Verhalten hat aber noch mehr Facetten. Wenn ihr Kind einen Wunsch äußert, dann bekommt es ihre volle Aufmerksamkeit. Falls keine sachlichen Gründe entgegenstehen, dann zeigen sie vollen Einsatz und erfüllen den Wunsch ihres Kindes. Sie tun das auch, wenn ihnen der Wunsch seltsam vorkommt. Und sie tun es auch, wenn sie selbst dieses Bedürfnis noch nie hatten. Sie fragen auch nicht, warum das Kind das möchte. Falls das ihrem Kind keinen Schaden zufügt, dann erfüllen sie den Wunsch des Kindes. So fühlt sich ihr Kind angenommen und geliebt.
Natürlich helfen sie ihrem Kind auch aktiv, wenn es ihm schlecht geht. Fast das allerschlimmste, was sie einem Baby antun können, ist, dass sie es schreien lassen. Sie können sich gar nicht vorstellen, was für eine Verzweiflung in einem Baby aufkommt, wenn es ein paar Minuten schreit und keine Hilfe kommt. Kleine Babys schütten in solchen negativen Situationen viel mehr schädliche Hormone aus als Erwachsene, das ist auch der Grund, warum sie schreien. Wenn sie das Baby einige Male schreien lassen, dann schaden sie ihm damit für sein ganzes Leben. Es wird dem Baby noch als Erwachsenem schwerfallen, anderen Menschen zu vertrauen, und es wird unterbewusst immer Schwierigkeiten haben, ein gesundes Selbstbewusstsein aufzubauen. Selbstverständlich ist die Hilfsbereitschaft der Eltern für Kinder jeden Alters wichtig.
Es ist auch wichtig, dass das Kind gelobt wird, falls ihm etwas gut gelingt. Es ist im Leben entscheidend, Stärken zu entwickeln. Wenn ihr Kind später einen Beruf wählt, dann wird es das in einem Bereich tun, wo es eine Stärke hat. Deswegen ist es viel wichtiger, einem Kind zu verdeutlichen, was es gut kann. Die Dinge, die es nicht gut kann, sind normalerweise viel weniger bedeutsam. Das Kind entwickelt Selbstvertrauen, wenn es gelobt wird. So hilft es vor allem kleineren Kindern, wenn Eltern beim Sport oder bei Gesellschaftsspielen absichtlich verlieren, um dem Kind ein gutes Gefühl zu vermitteln. Es ist jedoch auch wichtig, dass das Lob ehrlich ist, vor allem bei fortschreitendem Alter: Sollte ein älteres Kind bemerken, dass ein Lob nur Heuchelei ist, dann zerstört das nicht nur die positive Wirkung dieses einzelnen Lobes, sondern stellt auch positive Würdigungen in der Vergangenheit und auch in der Zukunft in Zweifel.
Bei sehr kleinen Kindern gilt das noch nicht: Wenn ihr 3jähriger ein Bild gemalt und sich erkennbar Mühe dabei gegeben hat, dann wird er auch gelobt, selbst wenn es nach objektiven Maßstäben ein schreckliches Gekrakel geworden ist. Hier wird das Lob vor allem dafür vergeben, dass das Kind sich bei der Erbringung der Leistung angestrengt hat. Je älter das Kind wird, desto stärker treten auch objektive Maßstäbe beim Loben in den Vordergrund, hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, weil ein unehrliches Lob psychologisch genauso schädlich sein kann wie ein ehrlicher Tadel.
Liebevolles Verhalten zeigt sich auch darin, dass sie das Kind tun lassen, was es selbst tun will. Wenn ich auf ein Baby aufpasse, das gerade krabbeln gelernt hat, dann verhalte ich mich ziemlich passiv und beobachte das Kind: Mein Ziel ist es, das Baby bei seinen selbstgewählten Handlungen zu unterstützen und Gefahren fernzuhalten. Wenn das Baby mit mir interagieren möchte, dann mache ich, was das Kind will. Wenn es sich einer anderen Beschäftigung widmen möchte, dann beobachte ich das Kind einfach dabei. Wenn das Baby etwas macht, was ihm körperlich schaden könnte, dann erkläre ich ihm die Gefahr und verhindere, dass ihm etwas zustößt.
Mein Verhalten hat eine ganz bestimmte Wirkung auf das Kind: Es lernt, was es selber gerne tun möchte und womit es sich wohlfühlt. Dieser Lernprozess hilft ihm später dabei, ein zufriedener Mensch zu werden, der weiß, was ihm gut tut. Das Kind merkt auch, dass seine Bedürfnisse ganz normal sind und dass alles in Ordnung mit ihm ist. Das ist viel besser, als wenn das Kind angemeckert wird für irgendwelche Handlungen, die ihm selbst Spaß machen.
Das ist ein Grundprinzip einer liebevollen Erziehung: Lassen sie das Kind tun, was es selbst tun möchte. Das gilt für ein 2jähriges Mädchen ganz genauso wie für einen 13jährigen Jungen. Bei älteren Kindern ist es auch ganz wichtig, dass sie ihre Hobbys frei wählen können. Ich will an dieser Stelle einmal ganz deutlich werden: Es ist scheissegal, ob ihnen das Hobby ihres Kindes gefällt. Wenn sie als Mutter zum Beispiel das Fußballspielen ihres Sohnes ablehnen, und sie stattdessen wollen, dass er Querflöte spielt, dann ist das das Gegenteil einer liebevollen Erziehung: So lernt ihr Sohn, dass mit ihm irgendetwas nicht stimmt, weil seine Mutter sein Hobby ablehnt. Das schwächt sein Selbstbewusstsein und stellt eine bedeutsame Störung im Verhältnis zwischen Mutter und Sohn dar.
Manche Eltern wählen das Hobby ihres Kindes auch aus, um eigene Defizite auszugleichen: Meine Tochter soll jetzt bitte Klavier spielen, weil ich selbst als Kind damit aufgehört habe und deswegen unzufrieden bin. Seien sie als Elternteil ehrlich zu sich selbst und machen sich solche psychologischen Mechanismen bewusst. Nutzen sie ihr eigenes Leben, um an ihren Baustellen zu arbeiten, und nicht das Leben ihres Kindes: Auch als Erwachsene können sie beispielsweise Klavierstunden nehmen.
Wichtig ist auch, dass Sie sich für das interessieren, was ihr Kind Ihnen erzählt. Falls ihr 12jähriger Sohn ihnen zum Beispiel Details über ein Computerspiel mitteilen möchte, das ihn gerade begeistert, dann hören Sie ihm zu, selbst wenn sie dieses Thema nicht besonders spannend finden. So stärken sie die Bindung zu ihrem Kind. Auf diese Weise steigt auch das Selbstbewusstsein ihres Kindes, weil es ein schönes Gefühl ist, Aufmerksamkeit von den Eltern zu bekommen.
Es gibt Menschen, die sagen, dass man nicht so intensiv auf alle Bedürfnisse des Kindes eingehen soll, damit das Kind lernt, mit sich selbst ohne fremde Hilfe klarzukommen. Das Gegenteil ist richtig. Falls das Kind in sich eine totale Gewissheit spürt, dass seine Bedürfnisse von den Eltern ernst genommen werden, dann breitet sich ein Gefühl der Sicherheit in der Seele des Kindes aus.
Und dieses Gefühl der Sicherheit wird dafür sorgen, dass es zufrieden alleine spielen kann. Das Kind weiß ja: Wenn mir etwas passiert, dann wird Papa sofort da sein und sich um mich kümmern. Andererseits gilt: Falls ein Kind ständig um die Aufmerksamkeit seiner Eltern kämpfen muss, dann hat es Angst vor Vernachlässigung, und dann hat es auch Angst davor, dass ihm etwas passieren könnte, wenn es alleine spielt. So verhindert mangelnde Fürsorge, dass ihr Kind zufrieden alleine ist.
Manche Leute reden sich auch ein, dass ein Kind durch den Verzicht auf liebevolle Zuwendung stärker wird, weil es sich alleine durchkämpfen muss. Das Gegenteil ist richtig. Je mehr ein Kind liebevoll umsorgt wird, desto selbstbewusster wird es werden. Und dieses Selbstbewusstsein sorgt dafür, dass es gegen Ungerechtigkeiten ankämpft, die ihm zustoßen. So erzeugt liebevolle Erziehung starke Menschen.
Und diese starken Menschen heiraten einander als Erwachsene und erschaffen glückliche Familien. Durch eine liebevolle Erziehung legen Sie ein Fundament für das gesamte Leben: Wer sich schon als Kind daran gewöhnt hat, liebevoll behandelt zu werden und in einer harmonischen Familie zu leben, der wird auch als Erwachsener in einer angenehmen Familie leben, in der sich alle Mitglieder gegenseitig unterstützen. Menschen aus dysfunktionalen, streitsüchtigen Herkunftsfamilien hingegen müssen sehr an den Dämonen in sich arbeiten, um die gleiche Harmonie zu erreichen.
Menschen sind soziale Lebewesen, wir finden es angenehm, uns in Gemeinschaften zusammenzuschließen, weil wir uns dadurch stärker fühlen. Um von anderen Personen akzeptiert zu werden, müssen wir uns rücksichtsvoll verhalten und deren Gefühle und Bedürfnisse beachten. Das bringen Sie ihrem Kind bei, indem Sie sich konsequent verhalten.
Falls sie ausschließlich liebevoll sind, dann besteht die Gefahr, dass das Kind in narzisstischer Weise egoistisch seine eigenen Bedürfnisse zu sehr in den Vordergrund stellt. Das wird dann dazu führen, dass es sich nicht in Gemeinschaften integrieren kann. Das ist keine Grundlage für ein glückliches Leben. Durch eine konsequente Erziehung machen sie ihr Kind darauf aufmerksam, dass andere Menschen auch Bedürfnisse haben und dass es wichtig ist, nett zu den Mitmenschen zu sein.
Im Leben eines zufriedenen Erwachsenen gibt es ein Gleichgewicht zwischen Egoismus und der Beachtung der Interessen und Gefühle der anderen Personen. Solch ein glücklicher Erwachsener wird sich in vielen Situationen hilfsbereit gegenüber seinen Mitmenschen verhalten, es aber auch verhindern, dass man ihn ausnutzt und seine Bedürfnisse übergeht. Die Grundlage für so ein zufriedenes Leben als Erwachsener wird in der Kindheit gelegt. Durch eine liebevolle Erziehung wird das Kind selbstbewusst, durch eine konsequente Erziehung kann es sich in eine Gemeinschaft einfügen.
Die liebevolle Erziehung ist dabei der wichtigere Teil, weil Selbstbewusstsein eine entscheidende Fähigkeit für ein glückliches Leben ist. Beachten Sie dabei auch, dass ihr Kind viele Verhaltensmuster seiner Eltern übernehmen wird. Das wird dann im späteren Leben dazu führen, dass es sich ebenfalls oft liebevoll und fürsorglich verhalten wird.
Das führt logisch zwingend zu der Schlussfolgerung, dass der liebevolle Erziehungsstil der Normalfall ist. Für liebevolles Verhalten brauchen Sie niemals einen Grund.
Wenn Sie auf konsequente Weise die Freiheit Ihres Kindes einschränken, dann müssen sie dafür eine gute Begründung haben. Es gibt auf einer abstrakteren Ebene genau 3 Gründe für konsequente Erziehungsmaßnahmen:
1. Sie müssen verhindern, dass ihr Kind in Gefahr gerät. Wenn ihre 13jährige Tochter zum Beispiel am Wochenende eine Party besuchen möchte und erst um 3 Uhr in der Nacht nach Hause zurückkehren will, dann verhindern Sie das. Junge Menschen haben ein starkes Schlafbedürfnis, also wird ihre Tochter nachts sehr müde werden. Kombinieren Sie das mit der unzureichenden Erfahrung einer 13jährigen im Umgang mit ihren Mitmenschen, dann steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ihre Tochter nachts unvernünftige Entscheidungen trifft, die ihr Schaden zufügen können. Also verhindern Sie, dass sich ihre Tochter nachts alleine irgendwo herumtreibt.
Möglicherweise wird sie nicht begeistert reagieren, wenn Sie ihre Freiheit einschränken, weil das Ansehen ihrer Tochter in der Peer Group mit ihrem Freiheitsgrad und ihrer Selbstständigkeit ansteigt. Dann müssen sie die negativen Gefühle ihrer Tochter aushalten. Der Schutz vor Gefahr hat immer Vorrang. Die Gefahren verändern sich natürlich im Laufe der Kindheit.
Während sie bei einem 2jährigen verhindern müssen, dass er in eine Steckdose greift, müssen sie einen 8jährigen zu einem vorausschauenden Verhalten auf dem Fahrrad im Straßenverkehr anleiten. Denken sie über das Leben ihres Kindes nach ! Welche Gefahren drohen im spezifischen Alltag ihres Kindes ? Halten Sie diese Gefahren fern, schützen Sie die Gesundheit und das Wohlergehen ihres Kindes !
2. Ihr Kind hat nicht das Recht, sie massiv zu stören. Dazu ein Beispiel: Sie sind von der Arbeit nach Hause gekommen, und ihr 4jähriger Sohn hat gerade große Freude daran, auf dem heimischen Klavier herum zu klimpern. Er spielt kein Musikstück, sondern haut zufällig auf die Tasten und erfreut sich an dem Lärm, der dabei entsteht. Sie sind nach kurzer Zeit total genervt davon. Natürlich schreiten sie jetzt ein und sorgen dafür, dass der Lärm endet. Auch Kinder sollen lernen, auf andere Menschen Rücksicht zu nehmen.
Natürlich gibt es in diesem Bereich eine Grauzone. Gerade bei kleineren Kindern wird es manchmal laut, wenn sie intensiv spielen, und weil sie ihr Kind lieben, gönnen sie ihm auch seinen Spaß. Wenn sie ein bisschen genervt sind, dann halten sie das aus, weil auch sie sich selbstverständlich rücksichtsvoll gegenüber ihrem Kind verhalten. Erst wenn die Störung aus ihrer Sicht zu massiv wird, greifen sie ein.
Es ist sehr wichtig, dass sie im Zusammenleben mit ihrem Kind darauf achten, dass es auch Ihnen selbst gut geht. Wenn sie total genervt sind, dann fällt es Ihnen nämlich zunehmend schwer, sich liebevoll gegenüber ihrem Kind zu verhalten. So profitiert auch ihr Kind davon, wenn sie massiven Störungen wirksam entgegentreten.
3. Sie verhalten sich konsequent, wenn sie ihrem Kind dadurch einen Vorteil verschaffen. Auch dazu ein Beispiel: Sie sorgen aktiv dafür, dass ihr Kind sich gut auf Klassenarbeiten in der Schule vorbereitet, falls es in diesem Bereich ein Defizit haben sollte.
In diesem dritten Bereich setzen Eltern ihre persönlichen Vorstellungen um. Fragen Sie sich, welche Vorteile Sie ihrem Kind verschaffen wollen ! Bringen Sie ihre eigenen Wertvorstellungen und Erfahrungen ein ! Haben Sie auch den Mut, etwas anders zu machen als andere Eltern ! Während eine Familie vielleicht das Erlernen eines Musikinstrumentes fördert, wird ein anderes Elternpaar möglicherweise die sportliche Leistungsfähigkeit des Kindes steigern wollen. Solange sie ihrem Kind tatsächlich einen Vorteil verschaffen, sollen sie sich in dem entsprechenden Bereich auch konsequent verhalten.
Für die konkrete Umsetzung konsequenter Erziehungsmaßnahmen sollte Folgendes beachtet werden:
1. Sie erklären dem Kind den Grund, warum gerade auf konsequente Weise die Freiheit des Kindes eingeschränkt wird. Hier geht es nicht darum, lange Diskussionen einzuleiten. Sie haben als Eltern ja gründlich nachgedacht, ehe Sie den Freiraum ihres Kindes einschränken. Und sie nennen dem Kind auch die Gründe, warum sie sich zu dieser Handlung entschlossen haben. So vermeiden Sie, dass ihr Kind das Gefühl entwickelt, dass seine Eltern willkürlich handeln. Das Kind soll immer die Gewissheit haben, dass es gerecht behandelt wird.
2. Der konsequente Erziehungsstil führt zu klaren Regeln. Falls sie zum Beispiel ihr Kind zum Klavierspielen bringen wollen, könnte dies mithilfe der Regel geschehen, dass jeden Tag ab 15 Uhr für 30 Minuten am Klavier geübt wird. Und das setzen Sie dann auch konsequent durch. Es ist sehr wichtig, dass die Regeln in ihrer Familie den Kindern ganz präzise mitgeteilt werden und dann auch ganz konsequent in tatsächliche Handlungen umgesetzt werden.
Die klaren Regeln führen auch dazu, dass es für das Kind stets vorhersehbar ist, wie seine Eltern reagieren werden. Das Kind weiß ganz genau, dass eine Handlung X bei den Eltern immer zu der Reaktion Y führen wird. Das sorgt dafür, dass ihr Kind sich sicher fühlt. Ganz schlecht wäre es zum Beispiel, wenn ihr Kind nur dann 30 Minuten Klavier üben muss, falls Mama gerade schlechte Laune hat. Solche Formen von Willkür schwächen das Selbstvertrauen des Kindes und belasten das Verhältnis zu den Eltern.
3. Die einzelnen Regeln sind nicht für die Ewigkeit gemacht. Ihr Kind wächst und wird dadurch im Laufe der Zeit immer selbstständiger. Ein 3jähriges Kind braucht deswegen ganz andere Regeln als ein 7jähriges Kind. Aus diesem Grund prüfen sie die Regeln regelmäßig. Es ist durchaus sinnvoll, auch die Kinder in die Diskussionen über mögliche Regeländerungen einzubeziehen. So schulen Sie auch die Kommunikationsfähigkeiten des Kindes.
Klar ist aber auch, dass die Eltern das letzte Wort haben. Falls in der Familie gerade über eine bestehende Regel diskutiert wird, führt das nicht dazu, dass die Regel nicht mehr konsequent beachtet wird. Die Regel wird so lange konsequent befolgt, bis die Eltern sie abgeschafft haben. Die größere Lebenserfahrung sorgt dafür, dass die Eltern entscheiden und nicht die Kinder.
4. Was tun Sie, falls das Kind Widerstand gegen die von den Eltern aufgestellten Regeln leistet ? Dann bestehen Sie auf der Einhaltung der Regel. Als erstes nennen Sie dem Kind erneut den wichtigsten Grund, der zur Einführung der Regel geführt hat. Sollte das Kind danach weiter diskutieren, dann wenden Sie die Gesprächstechnik der tibetanischen Gebetsmühle an.
Diese Technik besteht darin, dass sie immer wieder den gleichen Satz sagen. Nehmen wir an, ihr Kind möchte nicht mit den Hausaufgaben anfangen. Dann sagen Sie: „Du wirst jetzt mit den Hausaufgaben anfangen.“ Nehmen wir an, das Kind diskutiert weiter. Dann sagen sie erneut mit der gleichen Betonung: „Du wirst jetzt mit den Hausaufgaben anfangen.“ Und wenn das Kind dann immer noch nicht anfängt, dann sagen sie erneut: „Du wirst jetzt mit den Hausaufgaben anfangen.“ Notfalls sagen sie diesen Satz auch 40 oder 50 mal. Es ist für das Kind extrem nervig, immer wieder den gleichen Satz zu hören. Normalerweise führt das spätestens bei der fünften Wiederholung dazu, dass das Kind einlenkt. So setzen Sie ihre Regeln durch.
Manche Eltern haben die Idee, dass man Kinder bestrafen sollte, wenn sie die Regeln der Eltern brechen. Das ist in keinem Fall eine gute Idee, weil das Kind so zu einem Opfer wird und die Beziehung zu den Eltern leidet. Ich habe noch nie eines meiner Kinder für irgendetwas bestraft. Das Ziel ist es nicht, Fehlverhalten zu sanktionieren, sondern regelkonformes Verhalten durchzusetzen.
Das führt dann sogar dazu, dass sie das Kind anschließend loben können, wenn es zum Beispiel die Hausaufgaben angefertigt hat. Sie sollten sich immer fragen, wie sie die Einhaltung der Regel tatsächlich gewährleisten können. Falls Ihre Tochter zum Beispiel am Samstag um 23 Uhr wieder zu Hause sein soll und sich um eine Stunde verspätet, dann holen Sie ihre Tochter am nächsten Samstag um 23 Uhr persönlich bei ihren Freunden ab.
Falls Sie sich bislang noch nicht durchgehend konsequent verhalten haben, ist diese Umstellung nicht einfach. Es erfordert sehr viel Energie, Regeln konsequent durchzusetzen. Deswegen ist es umso wichtiger, dass Sie gründlich über ihre Regeln nachdenken. Ermöglichen Sie ihrem Kind so viel Freiheit wie möglich ! Beschränken Sie sich auf wenige Regeln, die Sie für besonders wichtig halten, dann haben Sie auch genug Energie, diese Regeln tatsächlich durchzusetzen.
Es ist viel besser für ihre Familie, wenn es nur wenige Regeln gibt, als wenn ihr Kind von einem unübersichtlichen Wust von Regeln erstickt wird, die dann auch nur halbherzig beachtet werden. Durch einen konsequenten Erziehungsstil sorgen Sie auch dafür, dass ihre Kinder Respekt vor Ihnen haben und ihre Worte ernst nehmen.
Es ist sehr wichtig, dass ihr Kind lernt, dass es eigene Bedürfnisse und Gefühle äußern darf. Das Kind soll sich ernst genommen und geliebt fühlen. Das Kind soll wissen, dass die Eltern ihm zuhören. Es soll aber auch wissen, dass es sinnlos ist, mit Mama weiter zu diskutieren, nachdem die Entscheidung bereits gefällt wurde.
Deswegen ist es auch so wichtig, dass dem Kind die Erziehungsmaßnahmen stets verständlich begründet werden. Schlussendlich hat das Kind ja auch immer einen Vorteil davon, wenn es die Regeln der Eltern einhält. Schließlich lieben Sie ihr Kind und würden niemals eine Regel aufstellen, die dem Kind schadet. Das weiß ihr Kind auch.
Stellen Sie sich vor, dass Sie mit ihrem 5jährigen Sohn im Supermarkt sind. Ihr Sohn steht gerade vor dem Süßigkeitenregal und fängt an, zahlreiche ungesunde Lebensmittel in den Einkaufswagen zu legen. Jetzt haben Sie genau 2 Möglichkeiten:
1. Sie verhindern auf konsequente Weise, dass ihr Sohn zu viele Süßigkeiten kauft. So tun sie ihrem Portemonnaie und auch den Zähnen ihres Sohnes etwas Gutes. Leider ist diese Alternative in diesem Moment überhaupt nicht liebevoll, möglicherweise wird ihr Sohn dadurch traurig oder wütend.
2. Sie erlauben ihrem Sohn, so viele Süßigkeiten einzupacken wie er will. Leider ist diese Alternative aus den oben erwähnten Gründen überhaupt nicht konsequent.
Dieses Dilemma zieht sich durch die gesamte Erziehung eines Kindes. Wenn sie sich konsequent verhalten, dann ist das in diesem Moment überhaupt nicht liebevoll. Umgekehrt genauso: In manchen Situationen (zum Glück eher selten) ist ein liebevoller Umgang mit dem Kind leider nicht konsequent. Irgendetwas machen Sie also immer falsch !
Es gibt manche Mütter da draußen, die davon träumen, ihr Kind perfekt zu erziehen. Perfektionistische Anwandlungen führen ja sehr oft zu negativen Gefühlen, und im Bereich Kindererziehung ist das besonders schlimm. Perfekte Lösungen sind hier oft völlig unmöglich: So gut wie immer ist konsequentes Verhalten in dem Moment nicht liebevoll, aber ein kompletter Verzicht auf konsequente Erziehungsmaßnahmen ist ebenfalls mit massiven Nachteilen verbunden.
Wie sollten sie damit umgehen ? Hören sie auf ihr Gefühl ! Konsequente Erziehungsmaßnahmen werden in ihnen auch oft ein schlechtes Gewissen auslösen, weil sie ihr Kind lieben und es nicht unglücklich sehen wollen. Stellen Sie sich kurz vor, was passiert, wenn sie auf das konsequente Verhalten in dieser konkreten Situation verzichten und einfach das machen, was ihr Kind will. Und dann vergleichen sie die beiden Gefühle.
Ich verdeutliche das mal an einem Beispiel: Sie setzen konsequent die Regel durch, dass jeden Tag 30 Minuten am Klavier geübt wird. Und das führt auch jeden Tag zu einer emotionalen Diskussion mit ihrem Kind, das keine Lust zum Üben hat. Jetzt schließen sie einmal ihre Augen und meditieren über das Gefühl, das dieser tägliche Streit in Ihnen verursacht. Und anschließend stellen sie sich vor, dass sie auf die Regel verzichten und ihr Kind selbst entscheiden lassen, wann es übt. Beide Gefühle sind natürlich negativ. Und jetzt gehen Sie einmal ganz tief in sich und vergleichen beide Gefühle:
Was ist besser ? Die Regel weiter durchsetzen oder auf den Streit verzichten ? Und falls sie nach 5 Minuten immer noch nicht wissen, welches Gefühl stärker ist, dann wählen Sie die liebevolle Variante. Sie wissen ja genau, dass liebevolles Verhalten das Allerwichtigste ist.
Im vorletzten Teil dieses Artikels gehe ich auf einen Erziehungsfehler ein, den leider viele Eltern begehen: Das Schimpfen. Was ist Schimpfen überhaupt ? Dabei beschreiben die Eltern dem Kind eine Verhaltensweise, die sie als negativ empfinden. Das führt dann auch normalerweise dazu, dass dem Kind eine negative Charaktereigenschaft unterstellt wird, zum Beispiel Faulheit. Oft werden Eltern beim Schimpfen auch sehr emotional, das Kind wird wegen seines Fehlverhaltens angeklagt. Die Eltern verbinden mit diesem Verhalten auch die Hoffnung auf Besserung, sie denken, dass das Kind seinen Fehler „einsieht“ und anschließend sein Verhalten ändert. Leider ist diese Hoffnung überhaupt nicht berechtigt.
Was passiert in der Seele eines Kindes, das ausgeschimpft wird ? Zunächst einmal wird das Kind dadurch gedemütigt, sein Selbstvertrauen wird geschwächt. Das Kind erlebt, wie seine Eltern ihm eine schlechte Eigenschaft unterstellen, dadurch wird das Kind von seinen Eltern abgewertet. Vor allem kleinere Kinder sind emotional abhängig von ihren Eltern, sie glauben es ihnen, wenn sie kritisiert werden.
Leider passiert es auch oft, dass Kinder immer wieder auf ähnliche Art ausgeschimpft werden, so dass ihnen immer wieder die gleiche negative Eigenschaft eingeredet wird. Das ist dann fast eine Form von Gehirnwäsche. Dem Kind wird regelrecht eingehämmert, dass es zum Beispiel faul ist. Das erstaunliche bei Kindern ist, dass sie sich meistens so verhalten, wie die Eltern es erwarten.
Achten Sie genau auf meine Wortwahl: Die Kinder verhalten sich so, wie die Eltern es erwarten, nicht wie sie es sich wünschen. Dadurch, dass dem Kind immer wieder gesagt wird, dass es faul ist, bleibt es auch faul. Wenn sie dem Kind immer wieder nur sein schlechtes Verhalten vorwerfen, verändern sie gar nichts, sondern verstärken den Fehler. So wird auch das Selbstvertrauen des Kindes geschwächt, und es ist in diesem Video schon deutlich geworden, dass Selbstvertrauen für ein glückliches Leben entscheidend ist.
Es ist vollkommen klar, dass Schimpfen nicht liebevoll ist. Schimpfen ist aber auch nicht konsequent, weil es gar kein positives Verhalten erzeugt. Schimpfen zielt niemals auf das konsequente Durchsetzen einer positiven Verhaltensregel. Dem Kind wird ja lediglich sein falsches Verhalten beschrieben. Es geht beim Schimpfen im Grunde auch gar nicht um das Kind.
Schimpfen ist lediglich ein Ausdruck des Ärgers eines Elternteils. Mama regt sich halt gerade über ihr Kind auf, und leider hat Mama auch keine Idee, wie sie das Verhalten des Kindes ändern kann. Und in ihrer Hilflosigkeit fängt Mama dann an rumzumeckern, sie verschafft ihrer Frustration ein Ventil. Das ungehemmte Auskotzen des schlechten Gefühls hat dann leider einen massiven negativen Einfluss auf die seelische Gesundheit des Kindes.
Das Schimpfen ist ein klassisches Beispiel für eine Erziehungsmaßnahme, die weder liebevoll noch konsequent ist. Deswegen ist Schimpfen auch völlig falsch. Stellen sie sicher, dass ihre Handlungen immer entweder liebevoll oder konsequent sind. Es gibt auch andere Erziehungsversuche mancher Eltern, die weder liebevoll noch konsequent sind. Falls es Ihnen gelingt, diese Art von Blödsinn komplett zu unterlassen, dann sind Sie schon auf einem sehr guten Weg.
Verzichten Sie in der Kindererziehung grundsätzlich auf perfektionistische Ansprüche ! Sie sind ein Mensch, und Sie werden AUF JEDEN FALL bei der Erziehung Ihres Kindes Fehler machen. Die entscheidende Eigenschaft von tollen Eltern ist es, dass sie ihrem Kind ihre Liebe jeden Tag zeigen. Richten Sie ihre volle Aufmerksamkeit auf das Wohlergehen des Kindes ! Investieren sie ihr Herzblut, stecken sie all ihre Energie und persönliche Kraft in die Erziehung des Kindes.
Es ist durchaus auch ein Zeichen von Liebe, wenn sie auf energische und leidenschaftliche Weise eine Regel konsequent durchsetzen, die Ihnen wichtig ist. Das gilt selbst dann, wenn ihr Kind Widerstand gegen die Regel leistet. Durch die intensive Zuwendung stärken Sie ihr Kind. Wenn sie eine Regel konsequent durchsetzen, dann spürt ihr Kind auch, wie wichtig sein Wohlergehen für seine Eltern ist. Dadurch wird ihr Kind selbstbewusster.
Und wenn sie diesen vollen Einsatz zeigen, dann wird ihr Kind auch zu einem lebenstüchtigen Erwachsenen heranreifen. Das wird selbst dann passieren, falls einzelne Erziehungsmaßnahmen sich als falsch herausstellen. Die allermeisten Fehler lassen sich im weiteren Verlauf der Kindheit auch wieder korrigieren.
Hier gilt das, was für alle menschlichen Schwächen zutrifft: Lernen sie aus ihren Irrtümern und vermeiden Sie es, falsche Maßnahmen zu wiederholen. Fehler gehören zum Leben der Menschen dazu und sind kein Grund, sich schlecht zu fühlen. Wenn sie es schaffen, jeden Fehler nur ein einziges Mal zu machen, dann sind sie schon auf einem sehr guten Weg.
Urheberrechtliche Hinweise:
Es gibt sicher viele Erziehungsratgeber, die im Detail ähnliche Verhaltensvorschläge machen wie ich hier in diesem Artikel. Auch andere Autoren haben erkannt, wie wichtig Elternliebe ist. Und konsequentes Verhalten wird ebenfalls von vielen Erziehungsexperten wertgeschätzt. Ich habe aber noch nie in einem Erziehungsratgeber die von mir vorgenommene Zuspitzung auf die beiden Kategorien "liebevoll" und "konsequent" gelesen. Deswegen ist dieser Artikel auch mein geistiges Eigentum.
Natürlich finden sich einzelne Passagen auch bei anderen Autoren: Die Erfordernis, Regeln im Laufe der Kindheit zu verändern, habe ich zum Beispiel bei Virginia Satir gelesen. Meine Beurteilung, dass Umarmungen Kinder trösten können, beruht vor allem auf der Beschreibung des tiefen limbischen Systems von Daniel G. Amen.
Ich habe aber während des Schreibens dieses Artikels keine Bücher gelesen, und ich werde keine Lebenszeit damit verschwenden, in irgendwelchen Büchern nach Informationen zu suchen, die in diesem Artikel hier ebenfalls vorkommen. Das hier ist keine Doktorarbeit.
© Volker Klugmann 2023. Alle Rechte vorbehalten.
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