Warum schreiben Schüler schlechte Mathearbeiten?

Als ich noch als Gymnasiallehrer gearbeitet habe, führte ich nach Klassenarbeiten regelmäßig Beratungsgespräche durch, um vor allem Schülern mit schlechten Noten zu helfen, zu Erfolgserlebnissen in Mathematik zu gelangen. Im Laufe von einigen Tausend dieser Beratungsgespräche im Laufe von insgesamt mehr als 15 Jahren habe ich genau ergründet, wo Probleme auftauchen und wie sie gelöst werden können. Dabei habe ich 18 Problemfelder entdeckt, die sich zeitlich in 3 Gruppen unterteilen lassen: Fehler im Unterrichtsalltag, bei der Klassenarbeitsvorbereitung und am Tag der Klassenarbeit.

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Die Lösungsvorschläge für diese Problemfelder unterliegen einer Prämisse: All das funktioniert nur, falls der Mathelehrer die Inhalte gut und verständlich erklären kann. Falls der Schüler keinen Zugang zu sinnvollen Erklärungen hat, ist er in Mathematik meistens ohnehin aufgeschmissen. Deswegen gibt es in keinem Fach so einen hohen Bedarf an Nachhilfeunterricht wie in Mathematik.

Abschnitt A: Probleme im Unterrichtsalltag

Thema 1: Im Unterricht keine Fragen stellen.

Manche Schüler vermeiden es, Verständnisfragen im Unterricht zu stellen, weil sie befürchten, dafür mit schlechten Zensuren bestraft zu werden: Dem Lehrer soll nicht auffallen, dass der Schüler etwas nicht begriffen hat. Ich ermutige meine Schüler immer, Fragen zu stellen.

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So zeigen die Schüler, dass sie sich für Mathematik interessieren und etwas lernen wollen. Dieses positive Verhalten sollte ein Lehrer immer unterstützen. Nachdem sie Fragen gestellt haben, verstehen die Schüler (bei kompetenten Lehrerinnen und Lehrern) die mathematischen Inhalte, und das ist der erste Schritt zu einer erfolgreichen Klassenarbeit.

Thema 2: Bei Fehltagen den Unterrichtsstoff nicht nacharbeiten.

Wenn der Schüler krankheitsbedingt gefehlt hat, dann sollte er mithilfe seiner Klassenkameraden die versäumten Unterrichtsinhalte selbstständig nacharbeiten. Ich habe es häufiger in meinen Beratungsgesprächen erlebt, dass Fehltage dann auch Probleme in den zugehörigen Aufgaben der Klassenarbeit erzeugten.

Thema 3: Im Unterricht nicht konzentriert mitarbeiten.

Der Schüler sollte den Unterricht nicht stören, sondern konzentriert mitarbeiten und versuchen, die Inhalte zu verstehen. In diesem Bereich sollte man aber auch Verständnis für Schüler haben: Falls der Mathelehrer schlecht unterrichtet und den Unterrichtsstoff nicht gut erklärt, dann ist das eine sehr frustrierende Situation für die Schüler.

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Sie haben dann das Gefühl, dass der Unterricht Zeitverschwendung ist, und in so einem Fall ist es auch verständlich, wenn man dann mal seinen berechtigten Ärger in Gespräche mit dem Sitznachbarn kanalisiert. Ich hatte als Lehrer in diesem Bereich nur sehr selten Probleme, weswegen ich auch glaube, dass Schüler grundsätzlich im Unterricht etwas lernen wollen (von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen).

 (Thema 4: Hausaufgaben nicht erledigen)

Sie fragen sich sicherlich, warum das eingeklammert ist. Studien zeigen, dass Hausaufgaben nicht so wichtig für den Lernerfolg der Schüler sind, wie einige Lehrer sich das einreden. Das gilt vor allem in Mathematik: Wenn der Schüler die Inhalte verstanden hat, dann ist es Zeitverschwendung, das noch ellenlang zu Hause in Übungen zu wiederholen, dafür ist im Unterricht genug Zeit.

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Ich war als Lehrer deswegen auch immer sehr sparsam mit Hausaufgaben. Sehr aufschlussreich ist, was der berühmte Professor Harald Lesch zum Thema Hausaufgaben zu sagen hat: Den Link zu diesem Video finden Sie hier.

 Abschnitt B: Probleme bei der Vorbereitung auf die Klassenarbeit

Es ist sehr wichtig, dass sich die Schüler gründlich auf die Klassenarbeit vorbereiten. Der Lehrer sollte dieses sinnvolle Verhalten fördern und unterstützen, indem er der Klasse eine Woche vor der Klassenarbeit eine genau Liste der Themen übermittelt, die für die Lernkontrolle relevant sind.

Einen schlechten Lehrer erkennt man (unter anderem) an dem idiotischen Satz, dass in der Klassenarbeit „alles drankommt, was wir gemacht haben“. Diese Lehrer unterschätzen, wie motivierend eine ausführliche Themenliste vor der Arbeit für Schüler ist, weil Sie dann merken, was sie alles schon wieder halb vergessen haben.

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In Mathematik ist Halbwissen tödlich: Wenn man in diesem Fach die Aufgabe nur halb verstanden hat, dann kann man sie in vielen Fällen genauso wenig lösen, als wenn man gar nichts verstanden hat. Man kann hier nicht anfangen rumzulabern wie in Deutsch oder Geschichte, die intellektuelle Struktur der Anforderungen in einer Mathearbeit beinhaltet eine gewisse Gnadenlosigkeit.

Thema 5: Nicht genug üben.

Der häufigste Fehler bei der Vorbereitung ist, dass die Schüler einfach nur die Musterlösungen der Aufgaben durchlesen, bis sie das Gefühl haben, dass sie es verstanden haben. Das Problem dabei ist, dass es in der Mathearbeit nicht darum geht, eine vorliegende Musterlösung zu erklären. Stattdessen muss in der Lernkontrolle auf einem weißen Blatt Papier eine Aufgabe gerechnet werden, was etwas ganz anderes ist, als etwas durchzulesen und zu verstehen.

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Und wenn in der Mathearbeit Aufgaben auf einem weißen Zettel gelöst werden sollen, dann sollte der Schüler auch in der Vorbereitung auf die Klassenarbeit Aufgaben auf einem weißen Zettel lösen, auch wenn das mühsam ist. Ich habe meinen Klassen früher immer erzählt, dass sie in der Vorbereitung erst die Musterlösungen lesen und verstehen sollen, um dann anschließend Aufgaben zu rechnen, und zwar ohne erneut auf die Musterlösung zu schauen. So bereitet man sich gut vor.

Thema 6: Nur üben, ohne vorher Musterlösungen zu wiederholen.

Manche Schüler rechnen einfach nur die Aufgaben des Themenzettels für die Klassenarbeit, ohne vorher die zugehörigen Musterlösungen durchzuarbeiten, was unter Umständen zu systematischen Fehlern während der Lernkontrolle führen kann. Dieses Problem kommt ziemlich selten vor.

Thema 7: Zu spät mit der Vorbereitung auf die Klassenarbeit anfangen.

Manchmal unterschätzen Schüler, wie viel Zeit sie inklusive der notwendigen Übungen für die Vorbereitung auf die Klassenarbeit tatsächlich benötigen, oder sie schieben das wegen unzureichender Selbstdisziplin zu lange vor sich her. Dann geraten sie vor der Klassenarbeit in Stress, was sehr unangenehm ist und eventuell bestehende Nervositätsprobleme verstärken kann. Die Lösung dieses Problems ist offensichtlich: 

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Thema 8: Zu früh mit der Vorbereitung auf die Klassenarbeit anfangen.

Auch das gibt es: Das Problem mit einem zu frühen Beginn ist, dass man dann am Tag der Klassenarbeit möglicherweise vieles schon wieder vergessen hat, was man am Anfang der Vorbereitung wiederholt hat. Es ist auch so, dass die Motivation des Schülers logischerweise steigt, je näher der Termin der Klassenarbeit heranrückt. Auch das spricht gegen einen verfrühten Start der Vorbereitung.

Es ist sehr wichtig, dass jeder Schüler eine spezielle Methodik der Klassenarbeitsvorbereitung findet, die individuell auf seine besonderen Fähigkeiten und Eigenschaften zugeschnitten ist: Ein leistungsstarker Schüler, der einer Klassenarbeit mit großer Gelassenheit und innerer Ruhe begegnet, wird wenig Zeit auf die Vorbereitung verwenden müssen. (Wobei es bei jedem Schüler ein Fehler ist, gar nicht vor einer Klassenarbeit zu wiederholen).

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Andererseits wird ein leistungsschwächerer Schüler, den Mathearbeiten nervös machen, viel früher anfangen und viel mehr üben müssen, um erfolgreich zu sein. Dazwischen gibt es unendlich viele Graustufen. Jeder Schüler hat die Aufgabe, Wege der Klassenarbeitsvorbereitung zu finden, die genau zu den eigenen Fähigkeiten passen.

Thema 9: Falscher Umgang mit Häufungen von Klassenarbeiten.

Diese ganzen soeben vorgestellten Methoden zur Klassenarbeitsvorbereitung funktionieren auch oft recht gut, solange andere Fächer nicht im Weg sind. Manchmal gibt es aber Stressphasen im Leben eines Schülers, in denen viele Klassenarbeiten sich in einem relativ kurzen Zeitfenster zusammendrängen. Und dann wird die ganze Sache noch einmal deutlich schwieriger.

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In diesen Zeiten ist es sinnvoll, die einzelnen Vorbereitungen auf die verschiedenen Klassenarbeiten schriftlich genau zu planen. Man nimmt sich die Themenlisten der einzelnen Fächer und verteilt die unterschiedlichen Themen sinnvoll auf die verschiedenen Tage. So kann man die Belastungen genau steuern, behält den Überblick über die verschiedenen Fächer und vermeidet Panikattacken am Vorabend der Mathearbeit.

Thema 10: Falsches Lernen mit den Eltern.

Es kommt vor, dass Eltern ihren Kindern bei der Vorbereitung auf die Klassenarbeit helfen. Und das ist auch eine gute Idee, weil es die Bindung zwischen Eltern und Kindern stärkt und bei sinnvoller Durchführung auch zu Erfolgen führen kann. Wenn Mama sich gut mit Mathe auskennt, warum sollte sie ihrem Kind dann nicht helfen ?

Es gibt eine Gefahr bei der gemeinsamen Vorbereitung von Eltern und Kindern. Und die besteht darin, dass die Eltern ihrem Kind zu sehr helfen. Sinnvoll ist es, wenn der Elternteil die Aufgabe dem Kind zunächst ausführlich und genau erklärt. Daran anschließend muss das Kind aber die Aufgaben selbstständig rechnen.

Manche Eltern sitzen während der gesamten Klassenarbeitsvorbereitung neben ihrem Kind und geben dem Kind zu oft Hinweise zur Lösung der Aufgaben. Dadurch fördern sie auch auf der emotionalen Ebene eine Abhängigkeit des Kindes vom Elternteil. Das Problem ist, dass Papa während der Klassenarbeit eben nicht neben dem Schüler sitzt, und wenn der Schüler sich vorher zu sehr an die kleinen hilfreichen Hinweise von Papa gewöhnt hat, dann wird er in der Klassenarbeit ohne diese Hilfestellung scheitern.

Volker Klugmann, Anna Giuliana, Mathematik Nachhilfeunterricht, Mathe Nachhilfe, Mathenachhilfe, Nachhilfelehrer, Privatunterricht, Abhängigkeit von den Eltern vermeiden !

Klar ist aber auch, dass eine Mutter, die Fachkenntnisse in Mathematik hat, aber ohne langjährige Erfahrung in der Wissensvermittlung agiert, vor allem bei schwierigeren Problemen niemals einen erfahrenen Nachhilfelehrer wird ersetzen können, der seit Jahrzehnten Schülerinnen und Schülern Mathematik beibringt.

Falls Sie regelmäßig mit ihrem eigenen Kind für Mathearbeiten üben, dannn empfehle ich Ihnen die Lektüre von zwei anderen Aufsätzen auf dieser Website:

In dem Artikel "Wie Mathematik verständlich erklärt wird !" erläutere ich ausführlich, wie eine Erklärung in Mathematik geformt sein muss, damit Ihr Kind das begreift.

Darauf baut dann der Artikel "Wie mein Nachhilfeunterricht funktioniert." auf, in dem präzise sinnvoller Einzelunterricht konzeptionell beschrieben wird.

Wenn Sie sich diese beiden Artikel nur ein einziges Mal durchlesen, werden die Klassenarbeitsvorbereitungen mit Ihrem Kind dadurch spürbar besser werden.

Abschnitt C: Probleme am Tag der Klassenarbeit

Thema 11: Nervosität und Angst.

Das Fach Mathematik kann sehr starke Ängste auslösen, mehr als jedes andere Fach in der Schule. Das liegt daran, dass man in der Prüfungssituation in Mathematik ein starkes Gefühl von Hilflosigkeit empfinden kann, wenn man an den Aufgaben scheitert. Ein im Fach Deutsch leistungsschwacher Schüler wird immer irgendetwas zu den Aufgabenstellungen schreiben und sich so auch selbst beruhigen können. Falls man in der Mathearbeit die Aufgaben nicht lösen kann, dann sitzt man einfach nur da, kann keinerlei sinnvolle Handlungen durchführen, und das erzeugt ein zunehmendes Gefühl von Panik.

Erschwerend kommt hinzu, dass das Fach Mathematik in der öffentlichen Wahrnehmung relativ stark mit Intelligenz verknüpft wird: Wenn man in diesem Fach Schwächen hat, dann besteht stärker als bei anderen Fächern die Gefahr, dass man sich dumm fühlt, und das macht jedem Schüler Angst. Während man in den meisten anderen Fächern durch eine fleißige Vorbereitung oft auch eine Leistungssteigerung erreichen kann, nützt einem in Mathe Fleiß absolut gar nichts, wenn man die Aufgaben nicht versteht. Auch das fördert Ängste.

Gelegentlich geraten Schüler auch in Teufelskreisläufe: Wenn man einmal einen Misserfolg in einer Mathearbeit hatte, dann wird man sich während der folgenden Mathearbeit auch an diesen Misserfolg erinnern und nervös werden.

Volker Klugmann, Anna Giuliana, Mathematik Nachhilfeunterricht, Mathe Nachhilfe, Mathenachhilfe, Nachhilfelehrer, Privatunterricht, Angst ist ein lähmendes Gift für das Gehirn.

Wenn man zu viel Angst hat, dann schaltet sich das Gehirn irgendwann aus, und wer so einen Blackout in einer Mathearbeit einmal erlebt hat, der wird nicht voller Vorfreude der nächsten Mathearbeit entgegensehen. Oft verstärken sich diese Probleme bei einzelnen Schülern im Laufe der Jahre immer mehr.

Besonders schlimm wird es, wenn die Eltern mit Vorwürfen an ihr Kind auf diese Misserfolge reagieren und anfangen Druck aufzubauen. Dadurch verstärken die Eltern die Ängste enorm und belasten die liebevolle Beziehung zu ihrem Kind. So wird die Entstehung von Teufelskreisläufen aus Panik und Versagen enorm begünstigt. Statt mit dem Kind zu schimpfen, sollten die Eltern Verständnis zeigen: Nach meiner Erfahrung scheitert kein Kind, weil ihm die Schule egal ist und es den Misserfolg bewusst anstrebt.

Volker Klugmann, Anna Giuliana, Mathematik Nachhilfeunterricht, Mathe Nachhilfe, Mathenachhilfe, Nachhilfelehrer, Privatunterricht, Mit Verständnis auf schlechte Klassenarbeiten reagieren.

Manche Eltern fördern durch ihre Vorwürfe auch Trotzhaltungen im Kind, was dann dazu führen kann, dass das Kind in seiner Wut destruktive Aussagen zum Schulerfolg gegenüber seinen Eltern tätigt, die es im Grunde gar nicht ernst meint. Hier liegt ein großes Konfliktpotenzial.

Ich setze inzwischen Meditationen ein, um nervösen Schülern zu helfen. Es gibt Achtsamkeitsübungen, die Nervosität am Prüfungstag wirksam verringern können. Das werde ich hier jetzt nicht ausführlich erklären, sondern im Bedarfsfall mit Ihrem Kind einüben.

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Diese Übungen müssen aber von einer veränderten Grundhaltung gegenüber Klassenarbeiten begleitet werden. Meine langjährige Erfahrung als Lehrer ist, dass viele Schüler auf Klassenarbeiten mit einem emotionalen Ausnahmezustand reagieren. Natürlich ist es sehr wichtig, gut und erfolgreich in der Schule zu sein, aber das ist ein kontinuierlicher Vorgang.

Denken sie mal darüber nach, wie viele Klassenarbeiten die Schüler nur in einem Schuljahr schreiben, dann kommen sie auf mindestens 20. Über die gesamte Schullaufbahn hinweg sind das mehrere Hundert Klassenarbeiten. Wie wichtig ist dann eine einzelne Klassenarbeit ? Sie ist viel weniger wichtig als manche denken. Entscheidend ist, dass man aus Misserfolgen bei Klassenarbeiten etwas lernt und eventuell auftauchende Fehlermuster auf der Verhaltensebene korrigiert. 

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Thema 12: Am Tag der Klassenarbeit Lernstoff wiederholen.

Manche Schüler glauben, dass es eine gute Idee ist, am Tag der Klassenarbeit morgens erneut den Lernstoff zu wiederholen. Das kann auch eine sinnvolle Maßnahme sein, falls der Schüler der Klassenarbeit mit Ruhe und Gelassenheit entgegensieht. Falls der Schüler jedoch zu Nervosität neigt, dann werden ihm während der morgendlichen Wiederholung kleine Verständnislücken auffallen, und das wird die Nervosität verstärken.

Dieser Effekt ist gründlich erforscht, es ist tatsächlich in den allermeisten Fällen eine schlechte Idee, morgens vor der Klassenarbeit noch einmal den Stoff zu wiederholen. Bei einer sinnvollen Vorbereitung hat der Schüler am Tag zuvor die Prüfungsinhalte auch noch einmal in Gänze aufgearbeitet, und in einer Nacht vergisst man nur sehr wenig.

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Es ist eine viel bessere Idee, sich in den Pausen vor der Klassenarbeit mit den Klassenkameraden zu unterhalten und sich auf diese Weise abzulenken. Falls der Schüler tatsächlich Angst vor der Prüfung spürt, kann er auch meditieren. All das ist bei den meisten Schülern sinnvoller als beim Durchblättern des Mathebuches die eigene Nervosität zu steigern.

Thema 13: Die Aufgaben in der Klassenarbeit in der falschen Reihenfolge bearbeiten.

Manche Schüler fangen direkt beim Beginn der Prüfungszeit an zu arbeiten, beginnen mit der ersten Aufgabe und bearbeiten die unterschiedlichen Arbeitsaufträge genau in der Reihenfolge, in der der Lehrer sie angeordnet hat. Das ist keine gute Idee. Stattdessen sollte sich der Schüler am Anfang der Klassenarbeit zunächst alle Aufgaben einmal genau durchlesen und sich dabei fragen, welche Aufgaben für ihn am angenehmsten sind. Und dann sollte der Schüler unabhängig von der vom Lehrer vorgegebenen Reihenfolge genau mit der Aufgabe anfangen, die er am besten kann.

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Das wird normalerweise dafür sorgen, dass er direkt am Anfang schon ein Erfolgserlebnis hat, und das hat den enorm wichtigen positiven Effekt, dass die Nervosität sinkt und ein Blackout unwahrscheinlicher wird. Und wenn die erste Aufgabe gut gelungen ist, dann fragt der Schüler sich, welche Aufgabe jetzt am angenehmsten ist. Auf diese Weise steigert sich der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben im Laufe der Bearbeitungszeit immer mehr, und der Schüler kann bei den einfacheren Aufgaben hoffentlich so viele Punkte sammeln, dass am Ende die gewünschte Zensur erreicht wird.

Thema 14: Sich an einer schwierigen Aufgabe der Klassenarbeit festbeißen.

Selbst wenn man die Methode aus dem vorigen Abschnitt beachtet, kann es sein, dass der Schüler während der Bearbeitung einer Aufgabe merkt, dass diese Aufgabe doch schwieriger ist als er am Anfang geglaubt hat. Natürlich soll man bei auftretenden Schwierigkeiten nicht sofort aufgeben, aber man soll auch nicht 10 Minuten lang an einer Stelle festhängen, ohne dass man weiterkommt.

Auf diese Weise wird wertvolle Arbeitszeit verschwendet, in der man keine zusätzlichen Punkte für die Zensurenabrechnung erreicht. Hätte der Schüler stattdessen die Arbeit an der aktuellen Aufgabe abgebrochen, dann hätte er möglicherweise eine andere Aufgabe erfolgreicher bearbeiten können.

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Ich habe es als Lehrer gelegentlich erlebt, dass Schüler sich an einer einzelnen Aufgabe festbeißen, durch den Misserfolg bei dieser Aufgabe dann total nervös werden und im Anschluss daran einen Blackout erleiden. In diesem Fall sieht der Anfang der Klassenarbeit bei der Korrektur noch total gut aus, und plötzlich gelingt gar nichts mehr und die Klassenarbeit stürzt ab. Das sollte natürlich vermieden werden.

Thema 15: Die Aufgabenstellung nicht genau beachten.

Man sollte die Aufgabenstellung ganz langsam und genau durchlesen, so dass man ganz exakt weiß, was der Lehrer hier für eine Leistung erwartet. Das ist die Grundvoraussetzung dafür, dass man die Aufgabe genau so löst, wie der Lehrer es sich wünscht.

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Und wenn man glaubt, mit der Aufgabe fertig zu sein, dann liest man die Aufgabenstellung erneut langsam durch und stellt sicher, dass man nicht irgendeine Kleinigkeit vergessen hat und auf diese Weise unnötig Punkte einbüßt.

Thema 16: Bei längeren Klassenarbeiten keine Pausen zwischendurch einlegen.

Schüler haben eine Konzentrationsspanne von circa 20-40 Minuten, die sich mit steigendem Lebensalter verlängert. Danach lässt die geistige Leistungsfähigkeit nach, und der Schüler braucht eine Pause. Im Laufe der Zeit steigt die Bearbeitungszeit der Klassenarbeiten in Mathematik immer stärker an: Während Fünftklässler noch eine Unterrichtsstunde schreiben, verlängert sich das allmählich im Laufe der Jahre, bis Abiturienten auf erhöhtem Niveau 6 Stunden in ihrer Abschlussklausur sitzen. Zwangsläufig ist die Dauer der Prüfung irgendwann länger als die Konzentrationsspanne.

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Und wenn man dann noch meine Hinweise zu Thema 13 beachtet, dann steigt der Schwierigkeitsgrad der Aufgaben im Laufe der Bearbeitungszeit auch an: Ohne Pausen wird ein zunehmend schwächer werdendes Gehirn mit immer größeren Herausforderungen konfrontiert. Das kann nicht funktionieren. Deswegen sind vor allem in den höheren Altersklassen Pausen enorm wichtig. Die Schüler müssen lernen, ihre eigene Konzentrationsfähigkeit genau zu beobachten und dann sinnvoll Pausen einfügen.

Thema 17: Vor der Klassenarbeit zu wenig essen.

Das Gehirn verbraucht bei seiner Arbeit sehr viele Kalorien, und in einer Prüfungssituation ist dieser Kalorienbedarf noch einmal stark erhöht. Diese Energie muss dem Gehirn durch Nahrung zur Verfügung gestellt werden. Manche Schüler frühstücken nicht, bevor sie in die Schule gehen, und das ist während einer Klassenarbeit noch einmal deutlich schlimmer als im normalen Unterrichtsalltag. Vor allem in Mathematik wird das Gehirn enorm gefordert, und wenn es dann nicht mit genügend Energie versorgt wird, dann lässt die geistige Leistungsfähigkeit nach.

Das kann während der Klassenarbeit auch zu zusätzlichen Problemen führen, falls der Schüler die nachlassende Konzentrationsfähigkeit bemerkt und dadurch nervös wird. Deswegen ist es enorm wichtig, dass man vor der Mathearbeit genug gegessen hat: Ideal für das Gehirn sind zum Beispiel Vollkornprodukte.

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Das sollte aber nicht zu Völlerei führen: Falls unmittelbar vor der Arbeit eine zu große Menge Nahrung aufgenommen wurde, dann ist der Körper mit dem Verdauungsprozess beschäftigt, und das reduziert die geistige Leistungsfähigkeit: Wir alle kennen das Gefühl von leichter Müdigkeit und Trägheit nach einem reichhaltigen Essen.

Bei einer längeren Klassenarbeit oder Klausur ist eine kontinuierliche Nahrungsaufnahme ideal. Man konsumiert immer wieder zwischendurch kleinere Mengen Nahrung, zum Beispiel indem man alle 5 Minuten in eine Banane beißt. So wird das Gehirn kontinuierlich mit Energie versorgt, ohne dass der Körper für die Verdauung große Mengen Blut in den Magen- und Darmtrakt pumpen muss, die dann im Gehirn fehlen. Natürlich werden auch die bei Thema 16 erwähnten Pausen zum Essen und Trinken genutzt.

Thema 18: Vor der Klassenarbeit zu wenig schlafen.

Neben ausreichender Nahrung braucht das Gehirn auch genug Schlaf, um voll leistungsfähig zu sein. Schlafmangel schränkt die geistige Leistungsfähigkeit enorm ein. Deswegen ist es auch eine schlechte Idee, am Tag vor der Mathearbeit noch bis in die Nacht hinein zu lernen. Gerade in Mathematik ist die Leistungsfähigkeit des Gehirns wichtiger als die Informationsmenge im Gedächtnis.

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Am Abend vor der Arbeit noch intensiv zu lernen ist auch deswegen keine gute Idee, weil abends die Konzentration ohnehin nachlässt, weil man müde ist. Wenn man rechtzeitig mit der Vorbereitung auf die Klassenarbeit angefangen hat, sind solche Nachtschichten ohnehin überflüssig. Deswegen ist es viel besser, rechtzeitig ins Bett zu gehen, um am nächsten Tag ausgeruht und hellwach zu sein.

Schlussbemerkungen

Wie Sie sehen, gibt es sehr viele Gründe, die für einen Misserfolg in einer Klassenarbeit sorgen können. Die meisten davon haben nichts mit Fleiß oder Leistungsbereitschaft zu tun. Deswegen ist es auch so schlimm, dass die meisten Lehrer in Deutschland nach Klassenarbeiten keine Lernberatung für ihre Schüler durchführen.

Stattdessen wird dem Schüler eine etwaige 5 einfach so hingeworfen, oft noch mit dem lapidaren und nicht zielführenden Hinweis, doch beim nächsten Mal fleißiger zu sein. Diese Schwäche des deutschen Schulsystems hat massive negative Auswirkungen, die über Einzelschicksale weit hinausgeht.

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Es ist in unserem Land seit langem bekannt, dass ein Bildungsaufstieg hier nur sehr schwer möglich ist. Die meisten Schülerinnen und Schüler, die die Abiturprüfung erfolgreich ablegen, haben Eltern, die es ebenfalls schon bis zum Abitur geschafft haben. Intelligente Kinder aus bildungsfernen Familien haben viel zu oft das Nachsehen. Und das liegt vor allem an der fehlenden Lernberatung nach Klassenarbeiten. In Familien mit Bildungshintergrund wird diese Lernberatung nach Klassenarbeiten von den Eltern übernommen, aber Kinder ohne gebildete Eltern haben diese Möglichkeiten nicht. So geht unserer Volkswirtschaft viel Potential verloren, eines von vielen Problemen bei uns im Auenland.

© Volker Klugmann 2023. Alle Rechte vorbehalten. 

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